La Serva Padrona

Opera buffa von Giovanni Battista Pergolesi

(Libretto: Gennarantonio Federico)

 

8. und 9. November 2013

Premiere am 8. November, 19.30

im Beethovensaal,

1190 Wien, Pfarrplatz 3

12. Februar 2014 in Unternalb

 

Serpina: Anabell Garfio Méndez

Uberto: Andrea Martin

Vespone: Anatol Rieger

Musikalische Leitung: Martin Wacks

Regie: Olga Felber

Barockensemble des Austrolatin Orchesters

 

Unkostenbeitrag: 18.00 EUR (ermäßigt: 10.00 EUR)

Reservierung: 01 / 922 55 04

 

Großer Wechsel. Politisch. Familienpolitisch.
Alles ist verkehrt. Weltbewegend.
Die Vorzeichen drehen sich einfach um. Veränderung der Macht.

Und wir finden das auch noch lustig. Und schön!
Herzzerreißend. Und verliebt. Sagenhaft! Ohne Tote.
Und doch: einfach herrlich! Und spritzig!
Mit Liebe geht alles.  Humor und Liebe gewinnt.

Matilda Leko: Was ist Jazz?

Matilda Leko Trio – mit Nikola Stanosevic piano und Andy Mayerl bass – brachte den Wiener Jazz-Club ZWE zum Kochen! Angekündigt als Gipsy Jazz wurde die Veranstaltung zum Lehrstück in Sachen Jazz!


Gipsy Jazz ist selbstverständlich eine der Stärken der Mezzo-Roma Matilda Leko – sie darauf zu beschränken ein Ding der Unmöglichkeit. Sie begann ihr Programm mit „Different Point of Views“, einer Eigenkomposition aus ihrer gleichnamigen CD, und endete mit einem – ebenfalls selbst komponierten – Wienerlied „Passt scho“, in dem sie mit typischer Wienerlied-Stimme schmunzelnd die Wiener Mentalität auf die Schaufel nimmt. Was sich dazwischen abspielte war ein emotionales Feuerwerk, in dem die Künstlerin den kompletten Fächer des Jazz ausbreitete. Die „kleine“ Fangemeinde der Sängerin hatte zwar kaum Platz in ZWEs Räumlichkeiten, man stieg einander friedlich auf die Zehen und blessierte schon mal die hübschen Knie einer Kollegin – Künstlerneid ist anscheinend auch ein Fremdwort in Matildas Fan-Club – und die Energie der Jazzerin schwebte über den Wassern. OK, es mag auch mal Cola, Bier oder Zweigelt gewesen sein.


Was ist Jazz?

Aber um es kurz zu machen: Die Antwort auf die Frage, was ist Jazz? Die Antwort heißt Matilda Leko! Nicht nur in Wien, sondern auch und vor allem in internationaler Dimension.

Was verbinden die Österreicher normalerweise mit dem Begriff „Jazz“? „Hochintellektuelles Gedudel“ (aus einem Disput unter Jazz-Musikern!), bei dem man sich wundert, dass es jemand unter die Haut geht. Ja, das gibt es auch. Ist aber eigentlich ein Randthema, oder sollte es sein. Denn Jazz ist genau das Gegenteil! Und noch viel mehr. Wie man sich am 16. Mai im ZWE überzeugen konnte. Von Gipy Jazz bis klassischem Jazz präsentierte die Künstlerin eine unglaubliche Vielfalt, manches was man auf den ersten Blick nicht gleich mit Jazz assoziieren würde – und doch unverkennbar Jazz! Statt intellektuellem Gedudel entluden sich emotionale Blitze über die Fans. Matildas Energie übertrug sich auf das Publikum, sodass eine kompakte Einheit entstand. Mitreißend auch die Solis von Nikola Stanosevic und Andy Mayerl.

Bei Matilda Leko Trio muss man das Wort „Trio“ nicht so ganz wörtlich nehmen. Wenn die menschliche Stimme ein Instrument ist, dann ist die von Matilda Leko ein ganzes Orchester. Sie wird nicht nur von Instrumenten begleitet, sie scatet in perfekter Imitation von Instrumenten, die sie nach Belieben wechselt. Außerdem reicht der Stimmumfang der Künstlerin von tiefsten Tiefen bis zu den höchsten Höhen – und das sowohl vokal als auch emotional. Denn das eigentliche Instrument ist die Seele, mit der sie alle Höhen und Tiefen umfasst und den ganzen Raum durchdringt.

Jazz ist nicht so sehr eine Frage des Was, sondern des Wie! Es geht um den Zauber einer Stimmung, eingefangen auch in literarischen Texten. Für Matilda Leko wird eben alles, was sie musikalisch „angreift“, zum Jazz. Und durch ihre Wandlungsfähigkeit bleibt sie immer authentisch und das mit ihrer unverkennbaren Charakteristik. Vom Balkan über Brasilien und Amerika und wieder zurück, bis zum Wienerlied.

 

Matilda Leko begeistert

Am 22. April 2013 gab die Ausnahmesängerin Matilda Leko ein mitreißendes Konzert im acoustic SALON in der Wiener Sargfabrik.

 

Die Roma-blütige Austro-Serbin präsentierte, kongenial begleitet von Johannes Thoma, eine enorme Bandbreite von Jazz, Blues, Gipsy, Ethno, World (Balkan, Roma, Afrika, Brasilien), bis hin zum (selbst komponierten) Wienerlied, und wirkte in jedem Bereich absolut authentisch. Und im Unterschied zu so manchen Auch-Jazz-Sängerinnen bringt Matilda Leko Emotion pur und ihre ganze Seele zum Ausdruck. Sie singt nicht einfach, sie ist Musik! Das muss man einmal gehört haben!

Ihr Konzert ist auch ein Lehrstück, was Jazz alles sein kann und ist. Für gewöhnlich steckt man den Jazz in die Schublade „kopflastig und emotionslos“. (Und niemand tut etwas dagegen!). Matilda Leko beweist das Gegenteil: Jazz ist Emotion pur, Jazz hat und ist Soul, Jazz hat eine Bandbreite, die viele gar nicht mit Jazz verbinden, Jazz ist Nicht-Banalität, und Jazz ist Literatur, was die Texte betrifft. Oder Leben. Musik und Texte von Matilda Leko atmen Leben, atmen Leid, atmen Schmerz – und doch Lebenslust. Diese Ambivalenz ist ihr Markenzeichen. Man kann Matilda nicht schubladisieren. Sie ist intellektuell wie manche Kolleginnen, sie ist emotional wie nur wenige andere, und sie ist vor allem beides. Sie ist die Einzelgängerin, die nicht einfach singt, sondern sich in ihrer Musik der ganzen Welt hingibt.

Jazz ist Nicht-Banalität, ist Kreativität und höchste musikalische Form der Freiheit. Scat, Improvisation als real-time-composing, ist daher auch das nächste Markenzeichen von Matilda Leko. Auch da können wohl nicht sehr viele mit. Da nimmt etwas musikalische Gestalt an, aus einer Verbindung zum Höchsten, das plötzlich unvermittelt im Raum schwingt. Die Sängerin wird selbst zum Instrument einer anderen Dimension.

Wer Matilda Leko gehört hat, kann nicht anders als den Kulturbetrieb infrage zu stellen. Wie viele, die sich in den Vordergrund drängen oder gedrängt werden, ohne wirklich mitreißen zu können, singen an den bedeutendsten Bühnen – ohne den Vergleich auszuhalten.

Matilda Leko schafft es, den Balkan oder die Roma-Kultur zum Leben zu erwecken, das sind ihre Wurzeln. Sie ist als Serbin schwärzer als so manche Schwarze. Ein Nicht-Kontrast, der einfach erstaunt. Sie bringt Intellektuelles und Geistiges überzeugend auf die Bühne, genauso überzeugend aber unbändige Emotion, in der 100 Leben mitschwingen, voll von Leid, Schmerz, Hoffnung, Bindung und Lösung. Sie ist die geschlagene Seele, die sich nach Freiheit sehnt. Und sie versteht es, diese Sehnsucht ihrem Publikum mitzuteilen. Da kann kaum jemand unberührt weggehen.

Robert Harsieber

 

Philosoph - Journalist - Verleger

 

„Die Art,

wie wir die Welt sehen,

erleben und in ihr agieren,

hängt ab von einem ‚Denkrahmen‘.

Er zeigt den für uns wichtig gewordenen, gewohnten Ausschnitt der Wirklichkeit.

Er schließt ein

und er grenzt aus.

In diesen Denkrahmen

sind wir hineingewachsen.

Wir können aber auch

über ihn hinauswachsen.“